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=== Kompakte Objekte allgemein
* Endliche Kolimiten kompakter Objekte sind kompakt. Liegt im Wesentlichen
daran, dass in Set endliche Limiten mit filtrierten Kolimiten vertauschen.
* Faktorisiert die Identität M --> M über ein kompaktes Objekt U,
M --iota--> U --pi--> M,
dann ist M selbst kompakt, da es der Kolimes des Differenzkokerndiagramms
U ====> U (id vs. iota pi)
ist. Das stimmt in allen Kategorien, ein Beweis der universellen Eigenschaft
geht so:
Sei U --phi--> Z mit phi = phi iota pi.
Definiere psi := phi iota : M --> Z.
Dann kommutiert das Diagramm:
psi pi = phi iota pi = phi.
Außerdem war das die einzige Möglichkeit:
Sei psi pi = phi. Dann folgt psi = psi pi iota = phi iota.
* Besitzt C endliche Kolimiten, so ist für jedes Objekt X das kanonische
Diagramm C_fp/X --> X filtriert. (Siehe erzeuger-und-relationen.txt.)
=== Tiny Objekte
* Ein Objekt X heißt genau dann tiny, wenn Hom(X, __) mit beliebigen
kleinen Kolimiten vertauscht.
* Retrakte von winzigen Objekten sind winzig.
* In PSh(C) ist jedes winzige Objekte Retrakt einer darstellbaren Prägarbe.
Und umgekehrt sind Retrakte darstellbarer Prägarben winzig.
Ist C Karoubi-vollständig, so sind die darstellbaren Prägarben genau die
winzigen Objekte (siehe kategorientheorie.txt). In diesem Fall kann man also
C aus PSh(C) rekonstruieren.
* In einer abelschen Kategorie ist ein Objekt genau dann winzig im
Ab-angereicherten Sinn, wenn es kompakt und projektiv ist.
https://qchu.wordpress.com/2015/05/07/tiny-objects/
* Für eine Ab-angereicherten Kategorie C sind die winzigen Objekte in [C^op, Ab]_Ab
im Ab-angereicherten Sinn genau die Retrakte von endlichen Biprodukten von
darstellbaren Prägarben.
=== Kompakte Objekte in A-Mod
Die Kategorie der A-Moduln ist lokal endlich präsentierbar.
* Sei M ein A-Modul. Nachweis, dass M Kolimes das kanonischen Diagramms ist:
Sei (phi_U : U --> Z) ein Kokegel des kanonischen Diagramms.
Dann definiere psi : M --> Z durch
x |--> phi_U(x), wobei (U --> M) e.p. mit u \in U so, dass u |--> x.
(Existenz eines solchen U gesichert: Wähle U als freien A-Modul vom Rang 1;
und Wohldefiniertheit durch direkte Summe und Herausteilen.)
* Damit folgt: Kompakte Objekte in A-Mod sind endlich präsentiert.
Denn die Identität M --> M faktorisiert über einen endlich präsentierten
Modul U, stellt daher M als direkten Summanden eines endlich präsentierten
Moduls dar und zeigt somit, dass M selbst endlich präsentiert ist.
(Gelte pi . iota = id : M -N-> M. Dann ist N isomorph zu M oplus ker(pi),
vermöge x |-> (pi(x), x - iota pi(x)) und (u,v) |-> (iota(u) + v).)
* Zur Rekonstruktion eines A-Moduls aus einem linksexakten Funktor
F: C_fp^op --> Set muss man F((x,y) |-> x+y) und F(x |-> ax) für a \in A wissen.
* Heiße ein Objekt X tiny, wenn Hom(X, __) sogar mit allen Kolimiten
vertauscht. Dann gibt es in Mod(A) keinerlei tiny Objekte:
Sei M ein beliebiges tiny Objekt. Nach Voraussetzung ist
Hom(M, M) |_| Hom(M, M) ---> Hom(M, M oplus M)
bijektiv. Damit besitzt (x |-> (x,x)) ein Urbild. Also existiert eine lineare
Abbildung f : M --> M sodass (x |-> (x,x)) = iota_i . f für i = 1 oder i = 2.
Also x = 0 für alle x aus M. Also M = 0. Aber für M = 0 ist die Abbildung
nicht injektiv.
Natürlich ist hier die Ab-Anreicherung nicht beachtet.
Geht viel allgemeiner: In jeder Kategorie mit Nullobjekt gibt es keine
winzigen Objekte. Denn Hom(X, __) schickt das Nullobjekt (als leeren Kolimes)
auf die leere Menge. Da nun jedes Objekt ein Morphismus ins Nullobjekt
zulässt, ist also Hom(X, Y) für alle Y die leere Menge. Für Y = X ist das ein
Widerspruch.
* Dualisierbare Moduln (im Sinne monoidaler Kategorien) sind kompakt.
=== Kompakte Objekte in A-Alg
Die kompakten Objekte in der Kategorie der A-Algebren sind gerade die endlich
präsentierten A-Algebren. (Der bekannte Beweis für A-Moduln funktioniert
genauso; nur nimm zum Nachweis der Wohldefiniertheit das Tensorprodukt statt
die direkte Summe.)
=== Logische Definition
Sei T eine geometrische Theorie über einer Signatur Sigma und M ein Modell von T
in Set. Dann kann man definieren (Caramello in ihrem Programm, Seite 11):
* M heißt genau dann endlich präsentierbar, wenn Hom(M, __) : T-mod(Set) --> Set
filtrierte Kolimiten bewahrt.
* M heißt genau dann endlich präsentiert, wenn es eine geometrische Formel
{vec x. phi} über Sigma und Elemente xi_i in MA_i (wobei die A_i die Sorten
der vec x = (x_i)_i sind) gibt, sodass:
Hom(M, N) ~~ { (b_1,...,b_n) in NA_1 x ... NA_n |
(b_1,...,b_n) in [[vec x. phi]]_N }.
Ist T vom Prägarbentyp, so stimmen die beiden Definitionen überein.
Ferner ist in diesem Fall der klassifizierende Topos darstellbar als
[T-mod(Set)_fp, Set].
=== Kompakte Objekte in Set
* Endliche Mengen sind kompakt.
* Jede Menge X ist filtrierter Kolimes des kanonischen Diagramms aller
Abbildungen U --> X, wobei U endlich ist. Das beweist man wie im Fall von
A-Mod.
* Faktorisiert die Identität X --> X einer Menge über eine endliche Menge U,
X --iota--> U --pi--> X,
so ist X selbst endlich: Wir können X mit iota[X] identifizieren. Dann ist X
eine herauslösbare Teilmenge von U:
Sei u \in U. Betrachte iota(pi(u)), denn es gilt:
u = iota(pi(u)) <==> u \in X.
Da U diskret ist, ist also "u \in X" entscheidbar.
* Folglich sind kompakte Mengen endlich.
=== Kompakte Objekte in Top
* Jeder nichtdiskrete Raum ist nicht aleph_0-kompakt in Top.
Und ziemlich sicher auch nicht kappa-kompakt für jedes kappa.
* Daher ist Top nicht lokal präsentierbar. In lokal präsentierbaren
Kategorien ist jedes Objekt kappa-kompakt für irgendein kappa.
* Es stimmt nicht, dass jedes Objekt in Top Kolimes von diskreten
Räumen ist. (Egal ob filtriert oder nicht.) Denn solche sind als Quotienten
von diskreten Räumen stets diskret.
=== Kompakte Objekte in Topoi
Nächste Schritte: ???
=== Kompakte Objekte in Sch/k
Was sind sie?
=== Verträglichkeit von globalen Schnitten mit filtrierten Kolimiten
* Kohärente Topoi sind stark kompakt (nLab/MV).
* Sh(Spec A) ist kohärent.
* Daher erhält Gamma(U, __) : Sh(X) --> Set, wenn U eine affinoffene
Teilmenge ist, filtrierte Kolimiten.
* http://math.stackexchange.com/a/428556/61604:
A right adjoint between l.f.p. categories preserves filtered colimits if and
only if the left adjoint sends compact (a.k.a. finitely presentable) objects
to compact objects. Ist leicht zu zeigen. :-)
=== Kompakte Objekte in derivierten Kategorien
Nach Bondal-van den Bergh (S. 8f):
* Sei X qc qs. Dann sind die kompakten Objekte in
D_qcoh(X) genau die perfekten Komplexe.
* D_qcoh(X) wird von einem einzelnen perfekten Komplex erzeugt.
* Sei X sogar qc sep: Dann ist D(Qcoh(X)) --> D_qcoh(X) eine Äquivalenz.
* Sei X sogar glatt über einem Körper: Dann D^b(Coh(X)) ~ D_perf(X).
Daraus entnehme ich:
* D^b(Coh(X)) ist die Unterkategorie der kompakten Objekte von
D^b(Qcoh(X)). Stimmt das? In http://arxiv.org/pdf/1212.6170v1.pdf steht
jedenfalls: D^b(Coh(X)) ist die Unterkategorie der kompakten Objekte der
unbeschränkten derivierten Kategorie D(QCoh(X)), falls X separiert, von
endlichem Typ über k und außerdem glatt ist (Seite 10).
Falls X nicht glatt ist, gilt immer noch (wieder Seite 10):
D(X)^c = D^perf(X) und D(X) ist kompakt erzeugt.
Genau dann ist X glatt, wenn D^perf(X) = D^b(Coh(X)).
http://www.math.uni-hamburg.de/home/sosna/diplom-online.pdf, Seite 14.
Ferner schreiben sie:
* Q qc qs. Dann D_qcoh(X) ~ D(Lambda) für eine DG-Algebra Lambda mit
beschränkter Kohomologie.
Als Motto: "Quasikompakte quasiseparierte Schemata sind affin, in einem abgeleiteten
Sinn."
Kellers Überblicksartikel:
* K^b(proj R) --> Perf(R) (volle Unterkategorie der perfekten Komplexe in
D(R-Mod)) ist eine Äquivalenz.
* Die Euler-Charakteristik K_0(Perf(R)) --> K_0(R-Mod) ist ein Iso.
Folgerung: Ringe mit äquivalenter derivierter Kategorie haben isomorphe
K_0-Gruppen.
Vergleiche http://stacks.math.columbia.edu/tag/08CL
zu perfekten Komplexen. Stimmt es, dass ein Komplex genau dann perfekt ist,
wenn er dualisierbar ist? Siehe auch: http://math.harvard.edu/~keerthi/files/perfect_complexes.pdf ]
Mehr zu perfekten Komplexen steht auch in Kashiwara/Schapira, Exercise I.30.
Sosna schreibt (http://www.math.uni-hamburg.de/home/sosna/diplom-online.pdf):
Ein Komplex K^* von O_X-Modulgarben ist genau dann perfekt, wenn es eine offene
Überdeckung von X gibt, sodass auf den Überdeckungsmengen K^*|_U quasiisomorph
zu einem beschränkten Komplex von lokal freien Moduln ist (endlicher Rang?).
Falls X glatt ist, so ist D^perf(X) äquivalent zu D^b(Coh(X)). Die Umkehrung
gilt ebenfalls (!). Zumindest laut Sosna. In
http://arxiv.org/pdf/1009.5577v2.pdf wird dagegen die Äquivalenz zur
Regularität von X behauptet.
=== Perfekte Komplexe
* X qc qs. Dann: This means that Dqc(X)=Ind(Dperf(X)) -- the quasicompact [dg
enhanced throughout!!] derived category is the ind category (in the
∞-categorical sense) of the perfect one.
http://mathoverflow.net/a/55218/31233
* Marco Schlichting, Higher Algebraic K-Theory, Seite 202.
=== Endlichkeitsbedingungen an Schemata
Vakil 7.3.18: Ein Morphismus von Schemata X --> Y ist lokal von endlicher Präsentation
genau dann, wenn Hom_Y(__, X) mit projektiven Systemen von affinen Y-Schemata
vertauscht.
Das steht auch in EGA IV-8.14, siehe
http://mathoverflow.net/questions/66266/categorical-characterization-of-quasi-compact-schemes.
Nächste Schritte: Konsequenzen daraus ziehen!
Siehe Kommentar von Martin Brandenburg in
http://mathoverflow.net/questions/95064/finitely-presented-objects-in-the-category-of-quasi-coherent-sheaves?rq=1:
* O_X-Moduln von endlicher Präsentation sind kompakte Objekte in Qcoh(X).
Die Umkehrung stimmt ebenfalls, falls X konzentriert ist.
Siehe Kommentar von Cisinski in
http://mathoverflow.net/questions/90055/categorical-interpretation-of-quasi-compact-quasi-separated-schemes?rq=1:
* Ein Schema ist genau dann qc qs, wenn der globale Schnittfunktor
(auf mengenwertigen Garben) filtrierte Kolimiten erhält.
=== Kompaktheit topologischer Räume
Mulvey, A categorical characterization of compactness.